Hunderte Landwirte fuhren heute am 23.03.2021 mit ihren Traktoren nach Berlin, Ziel ist die Straße des 17. Juni.

Gruppen der Organisation „Land schafft Verbindung“, das Bündnis „Freie Bauern“ und andere freie Gruppen wollen mit dieser Protestaktion zu einer grundlegenden Kurskorrektur auffordern.

Am 26. März befasst sich der Bundesrat mit dem Insektenschutzprogramm der Bundesregierung. Die Landwirte wollen deshalb heute wieder ein Zeichen setzten.

Die Proteste sollen noch die ganze Woche weitergehen. Für den 25.03.2021 & 26.03.2021 sind weitere Aktionen in Vorbereitung, zu denen sich inzwischen auch 200 Sattelzüge der Speditionsbranche angemeldet haben.

Das Insektenschutzprogramm darf so nicht von der Politik abgesegnet werden!

Die Landwirte die schon über Wochen bei Regen, Sturm, Hagel und Schnee in Berlin ausharren wurden dankenswerterweise jeden Tag in der Karl-Marx-Allee von der Berliner Bevölkerung bekocht und mit Getränken versorgt.

Hierfür ein Herzliches Dankeschön an die Stadtbevölkerung die hinter den Bauern stehen!

Bildergalerie Berlin 23.03.2021

Video Berlin 21.03.2021

Seit Wochen harren unsere Landwirte mit Mahnwachen in Berlin aus. Am Sonntag gab es Unterstützung von Bikergruppen zu einer gemeinsamen Ausfahrt von „Bikern & Traktoren“.

Nach einem kleinem Treffen und kennenlernen gab es dann die gemeinsame Ausfahrt „Hand in Hand„.

Video Berlin 26.01.2021:

Bildergalerie Berlin 26.01.2021

Video – Das war Berlin am 26.11.2019

Insektenschutzpaket

Die Landwirtschaft hat die Aufgabe auf immer weniger landwirtschaftlicher Nutzfläche ausreichend Nahrungs- und Futtermittel herzustellen um die Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu versorgen. Darüber hinaus gestaltet sie die Kulturlandschaft und übernimmt heute schon eine Schlüsselfunktion im Umwelt-, Klimaschutz- und Artenschutz.

Die öffentlichen Berichte und Statistiken zeigen eine Reduktion der Pflanzenschutzmittel (PSM), der Stickstoffausbringung, des Antibiotikaeinsatzes, Investitionen in erneuerbaren Energien und deutliche Verringerung der CO² Emissionen bei gleichzeitiger CO²Bindungen.
Flächendenkend werden Blühstreifen angelegt, Landschaftselemente gepflegt und aktiver Artenschutz betrieben. Für den Insektenschutz braucht die Gesellschaft die konstruktive Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Diesen Konsens pflegen jegliche Vertreter der landwirtschaftlichen Verbände.

Das angestrebte Insektenschutzgesetz bewirkt jedoch genau das Gegenteil. Es beinhaltet pauschale Verbote, die dem Insektenschutz nicht dienlich sind.

Zudem wird das Miteinander zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz durch Restriktionen zerstört. Ferner werden in den Gesetzesänderungen die Einflüsse durch Neuversiegelung und der damit verbundenen Lebensraumzerstörung, die Klimaveränderung, Lichtverschmutzung oder die Mobilfunkstrahlung nicht ausreichend beziehungsweise gar nicht berücksichtigt.
In Vorbereitung auf das neue Gesetz wurde oftmals angemahnt, dass zunächst eine umfangreiche Ursachenforschung stattfinden muss, bevor aus blindem Aktionismus ein Gesetz verabschiedet wird, welches für den Insektenschutz nicht förderlich ist.

Des Weiteren wurde seitens der Landwirtschaft zahlreiche konstruktive Vorschläge gemacht, die sich sowohl in die bestehenden Produktionsabläufe integrieren lassen, Zielkonflikte minimieren und vor allem aktiven Arten- und Insektenschutz beinhalten.
Insbesondere das Land Niedersachsen hat mit dem „Niedersächsischen Weg“ der Bundesregierung gezeigt, wie Artenschutz im Konsens aussehen kann.

Doch wurde dies seitens des BMEL und des BMU durch ihre Entwürfe nicht nur ignoriert, sondern es werden getroffene Vereinbarung zwischen der Landesregierung, den Naturschutzverbänden und der Landwirtschaft konterkariert.

Die Landwirte nehmen den gesellschaftlichen Willen zu Veränderungen innerhalb der Biodiversität wahr und wollen diesem auch nachkommen. Es kann seitens der Landwirtschaft nicht die gesamten ökonomischen Auswirkungen aufgefangen werden.
Hier ist es die Aufgabe aller Akteure, einen ganzheitlichen Konsens herzustellen.

Daher benötigen wir für einen erfolgreichen Insektenschutz (Artenschutz) eine umfangreiche Datenbasis und auf folgende Fragen brauchen wir Antworten:

• Wer oder Was sind die größten Verursacher des Artenrückganges? Wie sind sprunghafte Anstiege der Population bzw. gegenteiliges zu erklären? Liegen die Ursachen in der Natur (Wetterdaten, Prädatoren) und welche sind anthropogen?
• Welche Zielvorgaben hat eine Maßnahme? Wie wird der Erfolg einer Maßnahme definiert?
• Welche Arten soll geschützt werden und welche Ansprüche haben die jeweilige Arten? Wie sind diese spezialisiert, welches Nahrungsspektrum wird benötigt, welche weiteren Ansprüche sind erforderlich?
• Daraus folgt welche Maßnahmen wirklich notwendig sind, um Insekten in Menge und Vielfalt zu schützen und zu fördern?
• Wer überprüft die Maßnahmen und wer definiert den Erfolg?

Wir lehnen beide im Kabinett verabschiedeten Entwürfe in ihren aktuellen Formulierungen ab, da sie eben keine Antworten auf diese Fragen bieten. Die als Grundlage des API viel zitierte Krefelder Studie, ist eine quantitative Auswertung, nach einer heterogenen Methodik und Ursachen werden in dieser Studie nicht beschrieben, daher wird sie auch in Teilen der Wissenschaft als nicht geeignet angesehen, um klare Aussagen zu treffen.

Die aktuellen Entwürfe erwecken den Eindruck eines reinen Handelns nach Versuch und Irrtum.

Insektenschutz geht nur MIT der Landwirtschaft!

Quelle Bilder und Videos: Landwirte vor Ort / Maike Schulz-Broers


Entdecke mehr von Moderner Landwirt

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.