Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) investiert in den nächsten fünf Jahren 900 Millionen Euro in ein klimaangepasstes Waldmanagement. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat nun die entsprechenden Mittel freigegeben. Mit dem neuen Programm werden Waldbewirtschaftende für zusätzlichen Klima- und Biodiversitätsschutz honoriert.

Dazu erklärt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir: „Unsere Wälder leiden massiv unter den Folgen der Klimakrise. Sie sind Patienten, denen wir jetzt helfen müssen, wieder gesund und vor allem widerstandsfähig zu werden. Mit unserem Förderprogramm unterstützen wir die Waldbesitzerinnen und -besitzer dabei, aktiv in Klimaschutz und Artenvielfalt zu investieren und die Wälder so krisenfest zu machen. Nur ein gesunder Wald liefert uns verlässlich Holz als wertvollen, nachwachsenden und CO2 bindenden Rohstoff, auf den wir vor allem mit Blick auf nachhaltiges Bauen angewiesen sind.“

Das neue Programm ist Teil eines Wald-Förderpakets. Die Umsetzung beginnt dieses Jahr mit der Investition in klimaangepasstes Waldmanagement. Förderung erhält hier, wer seinen Wald nach Kriterien oberhalb der gesetzlichen Anforderungen und oberhalb der Standards der forstlichen Zertifizierungssysteme bewirtschaftet – und damit die Anpassung seines Waldes an den Klimawandel verstärkt. So sind beispielsweise Kahlschläge verboten, beim Aufbau neuer Wälder müssen überwiegend standortheimische Baumarten gepflanzt werden und in großen Wäldern wird Raum für die natürliche Waldentwicklung gegeben. 

Hintergrund:

Das Förderinstrument „Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement“ ist ein Baustein der waldpolitischen Vorhaben des BMEL. Ziel ist es, mit allen Vorhaben den Schutz und Erhalt der Wälder sowie eine naturnahe und nachhaltige Nutzung voranzutreiben. Durch einen gezielten Waldumbau und ein klimaangepasstes Waldmanagement sollen artenreiche und klimaresiliente Wälder mit überwiegend standortheimischen Baumarten erhalten und weiterentwickelt werden. Das neue Förderinstrument investiert in beide Bereiche: Mit einem klimaangepassten Waldmanagement (Modul 1) wird die Anpassung der Wälder an den Klimawandel und auch die Senkenleistung des Waldes in den nächsten Jahrzehnten beeinflusst. Die Kriterien für dieses Modul wurden mit dem Bundesumweltministerium abgestimmt. Das Modul startet bereits in diesem Jahr.

Zusätzlich ist beabsichtigt, auch eine räumlich und zeitlich begrenzte Extensivierung der Holznutzung zu fördern (Modul 2). Modul 2 wird einen Anreiz für eine extensive Bewirtschaftung von Laubwäldern bieten, die einen besonders hohen Wert für die Biodiversität haben. Dieser Teil der Förderung beginnt zu einem späteren Zeitpunkt.

Mit dieser neuen Maßnahme im Rahmen des Klimaschutzsofortprogramms wird ein langfristiger Ansatz eingeführt, der konkrete, über die bisherigen gesetzlichen Vorgaben und über die Zertifizierungssysteme hinausgehende Anforderungen an zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen adressiert, diese honoriert und die Waldbesitzenden dadurch in die Lage versetzt, ihre Wälder klimaresilient weiterzuentwickeln und, wenn nötig, umzubauen oder eine Neu- und Wiederbewaldung zu unterstützen.

Quelle: BMEL

Bildquelle: ML-Archiv