„Wir haben die Schweinekrise im Nacken und die Afrikanische Schweinepest förmlich vor der Stalltür. Leider können sich unsere Schweine haltenden Landwirte und Ferkelerzeuger nicht entspannt zurücklehnen und auf eine ‚Weihnachtsruhe‘ freuen“, sagt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers zur aktuellen Lage der Berufskolleginnen und -kollegen. „Deshalb appellieren wir als Landvolk Niedersachsen nochmals eindringlich an die Betriebe, die Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Auch Reisende sollten sich überaus vorsichtig verhalten und keine Lebensmittel in der Landschaft entsorgen.“

Die Jägerinnen und Jäger bittet Ehlers ebenfalls mitzuhelfen, die Übertragung der ASP nicht zu befördern. Oft kann das Virus über viele Kilometer hinweg in noch nicht betroffene Gebiete verschleppt werden. Jäger kommen häufiger als andere Personengruppen mit Schwarzwild und damit mit möglicherweise infektiösem Material in Kontakt. Insbesondere auf Gesellschaftsjagden besteht daher eine erhöhte Gefahr der Verschleppung. Mit dem Ausbruch der ASP in einem Wildschweinbestand im Kreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern war die für Menschen ungefährliche Seuche vor kurzem auf etwa 50 Kilometer an die Landesgrenze Niedersachsens herangerückt.

„Ich werbe dafür, dass die Jägerinnen und Jäger sich umsichtig verhalten. Sie können einen großen Beitrag zur Bekämpfung der ASP leisten, wenn sie das Fallwild und auch verendet aufgefundene Tiere beproben lassen“, erklärt Jörn Ehlers. Er begrüßt zudem das Engagement aller an der Bekämpfung der ASP beteiligten Organisationen, Verbände und Behörden in Niedersachsen. „Das abgestimmte Vorgehen hilft auch den Jägerinnen und Jägern, die ja bei einer Eindämmung der Seuche eine zentrale Rolle spielen würden.“

Aus Anlass der Ausbrüche von ASP in einem Hausschweinebestand und bei Wildschweinen in Mecklenburg-Vorpommern im November hat jetzt auch der Zentrale Krisenstab Tierseuchen auf Bundesebene getagt. Hier wurde nochmals betont, wie wichtig es ist, die Wildschweinbestände zu reduzieren. Das laufende ASP-Monitoring bei Haus- und Wildschweinen werde fortgeführt und „risikoorientiert“ verstärkt, heißt es in einer Mitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Mit der Europäischen Kommission werde seitens des Bundes zudem darüber gesprochen, wie die Schweine haltenden Betriebe besser finanziell unterstützt werden können, zum Beispiel, wenn sie zeitweise aus der Produktion aussteigen wollen.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Bildquelle: Landvolk Niedersachsen